Bericht über den Mädchenbeirat 2020

von Alexandra Staudinger

Der Mädchenbeirat 2020 hat von 4.-6. September wie gewohnt in Schloss Puchberg stattgefunden. Alexandra hat als Teilnehmerin teilgenommen, und uns danach einen Bericht über das Wochenende geschickt! Das schreibt sie:

“Der Mädchenbeirat 2020 hat erreicht, fünf hervorragende Projekte für die Ermächtigung von Mädchen und jungen Frauen zu fördern – und zugleich war der Mädchenbeirat an sich schon ein solches Projekt.

Vom 4. bis 6. September 2020 haben sich ein Dutzend junger Frauen aus ganz Österreich zusammengefunden, um zu entscheiden, welche fünf Projekte wir als besonders würdig empfinden, um von der Hil-Foundation finanziell gefördert zu werden. Nicht nur bei den Projekten, sondern auch bei uns Mädchenbeirät*innen wurde Wert auf die Förderung einer diversen Gruppe gelegt und das waren wir auch: Alle zusammen sprachen wir mehr als 12 Sprachen und konnten von unterschiedlichen Herkunftsfamilien, Umfeldern und Erfahrungen berichten.

Für mich war der Mädchenbeirat ein so besonderes Erlebnis, da mir die anderen, vor allem so jungen (manche waren noch unter 16 Jahren) Teilnehmer*innen mit ihrer Wissbegierde und ihrem Engagement für Feminismus, Antirassismus und soziale Gerechtigkeit viel Zuversicht für die Zukunft gegeben haben. Es war wirklich eine Freude, mit ihnen gemeinsam Zeit zu verbringen, um auch anderen Mädchen und jungen Frauen zu ermöglichen, in ein stärkendes und wertschätzendes Umfeld einzutauchen und durch verschiedene Trainings und Möglichkeiten ihre eigenen Stärken und Ressourcen besser kennenzulernen und nutzen zu können.

Auch aufgrund der Vielfalt innerhalb unserer Gruppe war es uns wichtig, besonders Projekte zu fördern, deren Zielgruppe mehrfach benachteiligt ist, beispielsweise durch Rassismus, Armut oder Fluchterfahrungen, um so mit besonderer Unterstützung im Rahmen eines Projektes dieser gesellschaftlichen Ungerechtigkeit entgegen zu wirken.

Der Mädchenbeirat war nicht nur ein Wochenende der Evaluierung und Reihung der eingereichten Projekte, es ging um viel mehr als das: Auch unsere Stärken, die Stärken der Mitglieder*innen des Mädchenbeirats, wurden hervorgehoben und gefördert, durch verschiedenste Spiele, von einem Feuerritual mit Liedern zu einem verbindenden Netz aus wertschätzenden Worten wurden uns von den Organisatorinnen Ruth Mayr und Christina Purrer viele Übungen, Fragen, und Werkzeuge mitgegeben, wie wir uns selbst lieben und stärken können.

Vor allem auch das Kennenlernen berühmter Frauen zu Beginn des Wochenendes war ein wichtiger Beitrag, um uns unseren Platz als junge Generation einer langen Reihe herausragender, unglaublich kämpferischer, mutiger und tapferer Frauen bewusst zu machen, die ihrer Zeit lange voraus waren und ihr Leben dem Kampf für ihre, und damit unsere, Rechte gewidmet haben. Von Marie Curie zu Ida B. Wells, von Marsha P. Johnson zu Greta Thunberg, wir haben die Biographien von vielen beeindruckenden Frauen ausgearbeitet, die größten Widerständen zum Trotz oft Pionierinnen in ihrem Feld waren und uns dadurch gezeigt haben, was wir erreichen und verwirklichen können in unseren Leben.

Ich hoffe sehr, dass die Projekte, die wir ausgewählt haben, für die zukünftigen Teilnehmer*innen genauso bereichernd und mitreißend sein werden, wie es der Mädchenbeirat für mich war!”

Fotourheberrecht: Mädchenbeirat

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.