Mutige Mädchen

GEWALTPRÄVENTION. SELBSTBEWUSSTSEIN – SELBSTBEHAUPTUNG – SELBSTVERTEIDIGUNG

Das Projekt wurde entwickelt und umgesetzt vom Verein wendepunkt, Niederösterreich.

www.wendepunkt.or.at

 

Im Industrieviertel, einer Region im südlichen Niederösterreich, haben die Mädchen wenige Angebote. Es gibt zum Beispiel keine Selbstverteidigungs-Kurse. Die Mädchen müssen weit – bis nach Wien – fahren.
Wenn die Mädchen abends ausgehen wollen, müssen sie sich gut organisieren und versuchen, einen der Züge zu erreichen. Manchmal müssen sie ein weites Stück zu Fuß gehen.

Was und Wie
Im Rahmen des Projekts “Mutige Mädchen” wurden Selbstverteidigungs-Kurse angeboten, die die Mädchen leicht besuchen konnten. Dafür fanden die Selbstverteidigungs-Kurse in der Nähe der Mädchen statt. Die näheste Stadt im Industrieviertel ist Wiener Neustadt, daher fanden die Kurse in den Räumlichkeiten des “Triebwerk”, einem Projekt des Vereins Jugend und Kultur Wiener Neustadt statt. Die Mädchenberatungsstelle Lotta Girlbase war Kooperationspartnerin des Projekts. Mitarbeiterinnen von Lotta Girlbase begleiteten die Mädchen zum Ort, wo die Selbstverteidigungskurse stattfanden.

Ziele

Die Mädchen und jungen Frauen fühlen sich durch die Selbstbehauptungstrainings sicherer, wenn sie unterwegs sind. Sie haben Tipps und Tricks geübt, wie sie z.B. beim abendlichen Ausgehen gut auf sich aufpassen können. Durch die Kurse wissen sie, was zu tun ist, damit sie einen vergnüglichen Abend haben und wieder gut und sicher heimkommen.

Im Kurs spielen sie beispielsweise Situationen durch, die ihnen widerfahren könnten. Durch das gemeinsame spielerische Erproben, aber auch ernsthafte Besprechen von möglichen Übergriffen, können sie im Alltag auf stärkende Erfahrungen zurückgreifen. Sie sind bestärkt in ihren eigenen Handlungsmöglichkeiten und nehmen aus der Gruppe Empowerment mit, um andere Mädchen zu unterstützen.

Anschließend an die Selbstbehauptungskurse haben die Teilnehmerinnen gemeinsam Freecards gestaltet. Diese beinhalten Tipps von Mädchen für Mädchen, um deren Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung zu stärken. Über diese Freecards erhalten Mädchen und Frauen – die nicht am Kurs teilnehmen konnten – Tipps, um selbst auch besser auf sich achtgeben zu können.

Die Verteilung der Drucksorten erfolgte über eine Freecard-Aktion in Wiener Neustadt sowie mittels Aussendungen an andere Institutionen.

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.