Das kannst du selbst, bestimmt! (Teil 2)

Dieses Projekt wird entwickelt und umgesetzt von ORIENT EXPRESS – Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen*. Notwohnung für von Zwangsheirat bedrohte/betroffene Mädchen* und junge Frauen*, Wien.

www.orientexpress-wien.com

Was und Wie

Die Bewohnerinnen* der Notwohnung arbeiten kreativ mit Kunst aus Müll. Sie entwickeln Ideen, mit denen sie selbstbestimmt Dinge nutzen können, die normalerweise weggeworfen werden und dokumentieren ihre Prozesse des Schaffens mit Fotos und Anleitungen für andere junge Frauen* in einer Broschüre.

Workshops „Selbstbestimmt l(i)eben“

In den regelmäßigen Gruppentreffen sind Rollenspiele, Gesprächsrunden und Gruppenübungen vorgesehen. Die jungen Frauen* überlegen gemeinsam, was sie tun können, um andere Mädchen* und Frauen* zu ermutigen, sich zu wehren, wenn sie Gewalt erleben. Mit den Texten, Sprüchen, Zeichnungen, Collagen usw., die dabei entstehen, gestalten sie eine Broschüre.

Gruppentreffen – Planung und Umsetzung
Workshops Fotografieren, Broschürengestaltung, Texte schreiben

Gemeinsam arbeiten die jungen Frauen* daran, wie verschiedene Dinge, die gesammelt wurden und normalerweise im Müll landen, in neuem Glanz erstrahlen können und lassen dabei ihrer Kreativität und Selbstbestimmtheit freien Lauf. Das Tolle daran – sie setzen sich aktiv mit Umweltschutz und Recycling auseinander. Außerdem erfahren sie, worauf sie beim Fotografieren mit der Digitalkamera achten sollen, damit die Fotos in der Broschüre gut aussehen. In einem gemeinsamen Prozess gestalten sie die Broschüre, die Texte und Anleitungen.

Jede Teilnehmerin* bekommt ihr eigenes Exemplar der Broschüre. Die Präsentation der Broschüre erfolgt auf der Webseite und auf Facebook, damit auch viele andere Menschen und vor allem junge Frauen* sehen, was Mädchen* und junge Frauen* alles schaffen können!

Wann

Das Projekt findet 2018 statt und dauert insgesamt 6 Monate.

Zielgruppe

12 bis 16 Mädchen* und junge Frauen* zwischen 16 und 24 Jahren, die in der Notwohnung von Orient Express wohnen.

Zusatzinfo

Die Notwohnung ist eine Schutzeinrichtung des Vereins Orient Express für Mädchen* und junge Frauen*, die vor einer Zwangsheirat fliehen.

Projekt 2016

2016 hat Orient Express in Kooperation mit der Hil-Foundation das Projekt “Das kannst du selbst, bestimmt! Ein Koch- und L(i)ebensbuch von jungen Frauen für junge Frauen” umgesetzt – mehr über “Das kannst du selbst bestimmt! (Teil 1) erfahren

AKTUELLE EINBLICKE INS PROJEKT

Unten folgen Fotos aus einem der Workshops, bei dem die Frauen mit Powertools arbeiten konnten und Regale, die sie selbst entworfen haben, bauten. Dabei sind gleich neue Ideen entstanden, was sie alles selbst bauen könnten für die (zukünftigen) eigenen vier Wände.

Viele weitere Upcycling- und DIY-Workshops wurden bereits abgehalten, zu den verschiedensten Themen wie Frauenrechte, aber auch Haltbarkeitsdatum von Lebensmitteln z.B.
Nun wird gemeinsam überlegt, welche Bilder und Inhalte in das Booklet aufgenommen werden soll, das im Projekt noch entstehen wird.

ABSCHLUSSBERICHT

Ein Auszug aus dem Endbericht: “Die Ziele des Projekts wurden erreicht, die Teilnehmerinnen haben mit großem Engagement und Spaß, aber auch Konzentration und Ernsthaftigkeit, mitgemacht. Sie haben Ideen eingebracht, miteinander diskutiert und besprochen und viel Arbeit in die einzelnen sowie in das Gesamtprojekt gesteckt. Die Auseinandersetzung mit den Themen Frauenrechten und Feminismus, Freiheit und Selbstbestimmung hat die Teilnehmerinnen zum Nachdenken über die eigene Geschichte, Identität und Lebensweise angeregt.
Es gab spannende Diskussionen und kreative Auseinandersetzung mit den Inhalten. Außerdem haben wir beobachtet, dass das individuelle Übernehmen und verantwortungsvolle Erledigen von Aufgaben die Frauen gestärkt hat. Sie waren stolz darauf, was sie geschafft haben.”

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.