#ichkanndas

Frauen trauen sich das (zu)

Ein Projekt in Kooperation mit Youth Point Fischl (https://www.facebook.com/johnny.fischl

Youth Point Fischl ist ein Jugendzentrum in Klagenfurt, in Mitten eines Gemeindebauviertels. Dieser Stadtteil zählt seit vielen Jahren zu den sozialen Brennpunkten der Stadt. Einige der Jugendlichen sind erst seit kurzer Zeit in Österreich und haben es schwer sich hier sprachlich und kulturell zurecht zu finden. Die Besucherinnen stammen größtenteils aus mehrfachbelasteten Familien. Ihr soziales Umfeld ist stark beeinflusst von problematischen finanziellen und sozialen Verhältnissen.

Das Projekt

Während eines sogenannten “girls days” des Youth Point Fischls wurde in Gesprächen mit den Mädels klar, dass sie den Satz „Ich kann das nicht“ sehr oft verwenden, gerade auch in Situationen, in denen sie „Ich trau mich nicht“ meinen. Sie äußerten den Wunsch, solche Situationen in einem geschützten Rahmen auszuprobieren. So entstand das Projekt #ichkanndas.

Grundlage dafür ist ein Aktionskalender, der gemeinsam mit den Mädchen erarbeitet wurde. Dabei wird ein Jahr lang monatlich eine Aktivität bzw. ein Workshop angeboten. Bei diesem erleben die Mädchen jeweils eine Situation, die ihnen wenig vertraut, aber für ihren Alltag wichtig ist. Die Besucherinnen des Youth Point Fischl haben sich zum Beispiel folgende Themen ausgesucht:

  • Reifenwechseln
  • Lasertag
  • Hochseilgarten
  • Salsa-Tanzen
  • oder sich in einer fremden Stadt ohne Handy zurecht zu finden

Die Teilnehmerinnen profitieren nicht nur während der Aktion bzw. des Workshops, sondern gewinnen auch nachhaltig neue Fertigkeiten. Dadurch, dass die Angebote aus dem Alltagsleben der Mädchen aufgegriffen werden, befähigt sie das Projekt in Zukunft selbstbewusster und eigenständiger neue Herausforderungen zu meistern und auch Vertrauen in die eigenen Stärken zu setzen.

Wann?

Jänner bis Dezember 2020

Wo?

Klagenfurt

Wer war mit dabei?

Mädchen zwischen 11 und 21 Jahren

Projektergebnisse

Die erste Aktivität des Aktionskalenders war ein Videoprojekt das die Mädchen sich gemeinsam überlegt, gestaltet, gefilmt und bearbeitet haben:

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In den Semesterferien 2020 ging es nach Villach in eine Trampolin-Halle. Nach einer kurzen Einführung vor Ort (Regeln etc.) durften die Mädchen drauf los springen. Schön zu beobachten war, dass die Mädchen bald begannen, sich gegenseitig neue Sprünge oder Übungen beizubringen. Neben dem Springen auf den Trampolinen, konnten die Mädchen auch Stunts mit Landung in der Schnitzelgrube ausprobieren.

Im März 2020 wurden Shirts, Taschen und Rucksäcke mit dem #ichkanndas-Logo bedruckt.

Aufgrund des Lockdowns war dann längere Zeit keine Aktion möglich. Im Juli 2020 ging es gemeinsam nach Klagenfurt auf den Pyramidenkogel:

“Mit einem Kleinbus der Stadt Klagenfurt traten wir unsere Reise an und führten zum ersten Mal unsere #ichkanndas Shirt-Kollektion aus. Oben am Turm angekommen konnten wir von der Aussichtsplattform ein 360 Grad Panorama erleben – rund um den Wörthersee. So konnten sie ihre Stadt und die Umgebung aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Nach dem ersten Aufstieg entschieden sich die Mädchen, die höchste geschlossene Rutsche Kontinentaleuropas auszuprobieren – als Einstimmung auf die eigentliche Herausforderung, den Flying Fox. Bei jeder Rutschpartie wird vor Ort die Zeit gemessen und ein Schnappschuss gemacht. Die Teilnehmerinnen hatten hörbar Spaß.
Wieder oben angekommen, machten sich die Mädchen mit der Seilrutsche (100m lang und 70m hoch) vertraut. Nach einer kurzen Einführung eines Mitarbeiters, trauten sich schließlich alle Mädchen den Flying Fox auszuprobieren. Jeweils zu zweit traten sie die Seilfahrt an und stellten sich gemeinsam ihrer Angst. Unten angekommen waren alle stolz sich doch getraut zu haben.”

Bildurheberrechte: Lisa Hagen und Youth Point Fischl

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.