Projektbesuch Statement Diary am 6. April 2019

Bericht aus der Sicht von zwei Mädchenbeirat-Teilnehmerinnen

Am 06. April 2019 haben wir einen kurzen, aber wirklich informativen Einblick in das, von uns im September 2018 ausgewählte, Projekt „Statement Diary“ bekommen.

Seit dem Start des Projekts hat sich bereits Einiges getan und viel Tolles ist in Zusammenarbeit mit den Mädchen und jungen Frauen entstanden.

Noch einmal kurz zur Erinnerung:
„Statement Diary“ ist ein Projekt der Brunnenpassage in Wien. Mädchen mit Fluchterfahrungen bekommen die Möglichkeit ein Tagebuch zu gestalten, und anderen Frauen damit Mut zu machen und Kraft zu geben.

Gefühle, Gedanken und Meinungen können mit Texten, Zeichnungen und Fotografie ausgedrückt und greifbar gemacht werden. Das Tagebuch soll zeigen, welche Kraft in diesen jungen Frauen steckt und wie viel wir auch von ihnen und ihren Erfahrungen lernen können.

Bei unserem Besuch haben wir ganz, ganz viele positive Aspekte dieses Programms erfahren dürfen:

  • Den Mädchen wird eine Stimme gegeben und sie dürfen ihre Meinung sagen
  • Selbstfindung-, und -entfaltung steht auch groß im Mittelpunkt
  • Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe entsteht
  • Die Mädchen können sich kreativ austoben und der Welt zeigen, was ihnen wichtig ist
  • Jeder wird gehört und hat etwas zu sagen
  • Da sie oftmals viel Traumatisches erlebt haben, haben die Teilnehmerinnen bei diesem Projekt die Möglichkeit,  ihre Erinnerungen und Empfindungen auszudrücken und zu verarbeiten
  • Das Projekt bemüht sich unserer ganzen Gesellschaft zu zeigen, dass diese Mädchen viel erlebt haben und eine wertvolle und lehrreiche Bereicherung für uns sind.
  • Es wird gegen Klischees, Stereotypen und veraltete Denkweisen eingestanden.
  • Das Projekt rüttelt auf

 

Auf unsere Fragen haben wir natürlich tolle und ausführliche Antworten bekommen:

Warum machen die Mädchen bei „Statement Diary” mit?
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit ihrer Schule und die Motivation der Mädchen ist natürlich: Etwas gemeinsam zu schaffen, dabei aber auch etwas Sinnvolles zu tun und ihre Meinung zu sagen.

Wie entstand die Idee für dieses Projekt?
Vorbild dafür waren die vielen Frauen der Weltgeschichte (z.B. Anne Frank), die Tagebücher geschrieben haben und ihre Gedanken damit ausgedrückt haben.

Was macht den Mädchen am meisten Spaß?
Das ist ganz unterschiedlich, die eine zeichnet lieber, die andere schreibt Texte und wieder eine arbeitet gerne mit dem Körper.

Wissen die Teilnehmerinnen vom Mädchenbeirat und wer wir sind?
Sie wissen, dass ihr Projekt von einer Jury ausgewählt wurde, haben aber noch nicht viele Informationen über den Mädchenbeirat.

Text: Ronja
Fotos: Gloria

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.