Kalender gibt es viele – Termine auch. Auch im Alltag von Jugendlichen gibt es viele Meetings, Deadlines, Prüfungen, Geburtstage und Veranstaltungen zu jonglieren. Den neuen „Rebell*innen-Kalender“ zeichnet aus, dass er gemeinsam mit jenen erarbeitet wurde, für die er gedacht ist: Mädchen und junge Frauen waren von Anfang an aktiv ins Projekt miteinbezogen. Sie haben Themen, Aufbau und Titel maßgeblich mitbestimmt.

Die 17-jährige Lina Feurstein aus Bregenz war Teil des kreativen Teams: „Normalerweise ist es schwierig, bei Sachen wie Kalendern aktiv mitzuentscheiden und die Inhalte mitzubestimmen. Durch das Projekt wurden aber viele Meinungen und Interessen miteinbezogen und so kann garantiert werden, dass für alle Schüler*innen etwas dabei ist, was sie interessiert. Das schätze ich sehr.“

 

Ab sofort ist der Rebell*innen-Kalender kostenlos in ganz Österreich erhältlich. Der gedruckte Kalender ist ein praktischer Begleiter im Alltag und richtet sich an alle, die sich als Mädchen verstehen.

 

 

lina_feurstein (c)AKS Vorarlberg

Lina Feurstein, Foto (c) AKS Vorarlberg

Die Entstehungsgeschichte

Was sich Mädchen und junge Frauen von einem Kalender wünschen, wurde Anfang Jänner 2021 in einer ersten Umfrage erhoben. „Interessieren dich feministische Themen?“, „Würdest du gerne mehr über starke, unabhängige Frauen und ihre Lebenswege erfahren?“, diese und viele andere Fragen wurden auf Instagram gestellt. Ein Ergebnis der Umfrage war u.a., dass bei zwei Drittel der Befragten gedruckte Kalender (in Ergänzung zum Smartphone) immer noch hoch im Kurs stehen.

Die Umfrageergebnisse bildeten die Grundlage für die Treffen des Kreativ-Teams bestehend aus jungen Frauen zwischen 14 und 25 Jahren aus ganz Österreich. In vier Online-Workshops wurden Themen und Inhalte erarbeitet, die aus ihrer Sicht in diesem Kalender nicht fehlen dürfen. Die pädagogische Begleitung und grafische Gestaltung übernahm der Verein Amazone – natürlich war aber auch bei Design und Farbgebung die Meinung der jungen Frauen gefragt.

Auch den Titel haben die Workshop-Teilnehmerinnen selbst gewählt. „Um einen geeigneten Namen für den Kalender zu finden, mussten wir viel diskutieren, bis wir auf ein Ergebnis gekommen sind.“ so die 15-jährige Mira Pleschko-Röthler aus Salzburg. „Ich glaube, der Kalender ist für alle geeignet, die sich einen guten Plan machen wollen, und dabei tolle Extras wie zum Beispiel Tipps für Bücher, Podcasts, Filme, etc. entdecken möchten!“

(c) Mag.a Anita Pleschko-Röthler

Foto (c) Mag.a Anita Pleschko-Röthler

Neben dem klassischen Kalendarium enthält der Kalender im praktischen Taschenbuchformat Informationen zu Anlaufstellen und Angeboten für Mädchen und junge Frauen in ganz Österreich rund um die Themen Gewalt, Gesundheit, Berufsorientierung uvm. Dazwischen finden sich Biografien beeindruckender Persönlichkeiten, Informationen zu Umweltschutz, Periode oder Mental Health, Rechten und Pflichten z.B. in der Schule und Tipps zu spannenden Podcasts, Büchern und Magazinen.

 

Erhältlich ist der Kalender für Mädchen in ganz Österreich kostenlos – z.B. direkt über den Mädchenbeirat, aber auch bei vielen Mädchen- und Jugendeinrichtungen. Begleitend zum gedruckten Kalender werden im Laufe des Schuljahres 2021/2022 Tipps & interessante Termine auch online über Instagram verbreitet. (#rebellinnenkalender, @maedchenbeirat, @verein_amazone)

 

 

Unterstützer*innen

Das Projekt wird unterstützt vom Frauenreferat des Landes Kärnten, dem Funktionsbereich Frauen und Gleichstellung im Amt der Vorarlberger Landesregierung sowie dem Referat Frauen, Diversität, Chancengleichheit des Landes Salzburg. Das Frauenreferat der Stadt Graz, das Frauenreferat der Stadt Linz und andere haben das Projekt durch Inserate und Ankäufe unterstützt.

Für eine Fortsetzung des Pilotprojekts 2022 freuen sich die Initiator*innen über weitere Kooperationspartner*innen und Unterstützer*innen.

 

Herausgeber*innen

Die Initiative für diesen Kalender beruht auf einer Kooperation des Mädchenbeirats der Hil-Foundation mit dem Verein Amazone in Bregenz.

Hil-Foundation ist eine gemeinnützige GmbH, die u.a. seit 2014 das Mädchen-Empowerment-Programm „Mädchenbeirat“ in Österreich umsetzt. Mit dem Mädchenbeirat setzt Hil-Foundation einen besonderen Schwerpunkt auf die partizipative gendersensible Jugendarbeit. Wer könnte besser darüber entscheiden, welche Projekte Mädchen stark machen, als junge Frauen selbst? Hil-Foundation unterstützt pro Jahr fünf Projekte von und für Mädchen mit bis zu 5.000 Euro. Der Mädchenbeirat – eine Gruppe junger Frauen – entscheidet, welche Projekte umgesetzt werden.

Der Verein Amazone setzt sich seit 1998 für die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ein und bringt langjährige Projektexpertise in der Umsetzung eines partizipativen Kalenderprojekts ein.

Information und Kalender-Bestellungen

Mag.a Ruth Mayr
+43 699 12 75 9181
ruth.mayr[a]maedchenbeirat.at
www.maedchenbeirat.at/rebellinnen-kalender

Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:

cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.

Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.

Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.