Photo-Voice – Wien, meine neue Stadt
Dieses Projekt wurde entwickelt und umgesetzt von Die Spinnerei – Psychosoziales Zentrum für Mädchen und junge Frauen, Wien.
https://diespinnerei.wordpress.com/
Der Verein Psychosozialen Zentrums für Mädchen und junge Frauen* – Die Spinnerei, wurde 2015 in Wien gegründet. Die Workshops des Psychosozialen Zentrums sind geprägt von einer Perspektive, welche weibliche Lebenszusammenhänge in den Mittelpunkt stellt. Dabei wird jedoch nicht von einer biologisch vorgegebenen, fixierten Weiblichkeit ausgegangen, sondern die Konstruktion von Weiblichkeit (wie auch Männlichkeit) als stark gesellschaftlich und diskursiv bestimmt verstanden.
Was und Wie
2015 sind viele unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge nach Österreich gekommen. Gerade für Mädchen und junge Frauen haben sich die Fluchterfahrungen oft als besonders schwierig gestaltet. Auch das Ankommen in einer neuen Heimat, einem neuen Lebensraum, wo noch vieles fremd ist braucht nach diesen Erfahrungen umso mehr Zeit und Hinwendung. Das Projekt möchte die jungen Frauen darin unterstützen, ihren eigenen Platz in Wien zu finden, um sich willkommen und wohl zu fühlen.
Wie wir wissen ist es besonders schwierig, eine neue Sprache zu lernen. Diese ist aber oft notwendig, um eigene Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken zu können. Der Einsatz von Fotografien kann dazu beitragen, sprachliche Barrieren zu überwinden. Die dabei entstandenen Fotos können die jungen Frauen als Sprachrohr für politische soziale und gesellschaftliche Anliegen verwenden.
Bei einem Kennenlern-Treffen machten sich die Mädchen mit dem Umgang mit Digitalkameras vertraut. Sie erfuhren von einer Berufsfotografin mehr über die Technik, Licht usw., aber auch über Bildbearbeitung. Mit diesen Basics ausgerüstet machten sie auf zu gemeinsamen Spaziergängen, die unter dem Motto „Wien, meine neue Stadt“ stehen. Die Fotos, die daraus entstanden, präsentierten sie bei einer gemeinsam organisierten Fotoausstellung. Dabei hatten sie die Gelegenheit, sichtbar zu machen, was ihnen wichtig ist, was ihnen in Wien gut gefällt, aber auch das, womit sie unzufrieden sind und was sie sich für die Zukunft wünschen.
Zielgruppe
Mädchen und junge Frauen zwischen 14–18 Jahren, die aus anderen Ländern nach Österreich geflüchtet sind und erst seit kurzer Zeit in Wien leben. (Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge).
Zusatzinfo
Photovoice ist eine sozialwissenschaftliche und partizipative Methode. Das heißt, die Mädchen beteiligen sich aktiv am Forschungsprozess und setzen sich mit bestimmten Themenstellungen auseinander. Sie erlangen ein „kritisches Bewusstsein“ über die eigene Lebenssituation und können dieses öffentlich anhand der Fotoausstellung kommunizieren.
Download
Die Fotoausstellung “Wien, meine neue Stadt” könnt ihr auch online besuchen: Link zur Online-Fotoausstellung
Beim Mädchenbeirat sind alle willkommen, die sich als Mädchen fühlen:
cis, inter* und trans Mädchen können beim Mädchenbeirat dabei sein.
Was bedeutet „cis“, „inter*“ und „trans“?
Lies hier nach.
Wir verwenden das Sternchen * im Plural, weil es außerhalb von „Frau“ und „Mann“ andere Geschlechts-/Genderidentitäten gibt und wir zeigen möchten, dass wir alle Geschlechter meinen. Eine Weile haben wir das Sternchen auch bei „Mädchen*“ und „Frau*“ verwendet. Wir haben aber wahrgenommen, dass diese Schreibweise als diskriminierend empfunden wird. Daher haben wir uns entschieden, das * in diesem Fall nicht mehr zu verwenden.
Wir benutzen weiterhin das * im Plural des Nomens (z.B. Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen), um nicht-binäre Identitäten sichtbar zu machen und auf die Konstruiertheit der Kategorie „Geschlecht“ hinzuweisen. In Texten, die wir von unseren Projektpartner*innen erhalten, wird die Schreibweise „Mädchen*/Frau*” von uns nicht verändert.